Consors Finanz – Kartenmissbrauch
1. Ratenkredit mit 0 % Finanzierung
Ein relativ kurioser Fall ereignete sich im Zusammenhang mit einer so genannten CashCard der Consors Finanz BNP Paribas vormals Commerz Finanz. Offensichtlich hat ein Kreditvermittler einerseits die Arglosigkeit der Kundin und andererseits die gezielt verdeckte Vertragsgestaltung der Commerz Finanz bei Vertragsschluss ausgenutzt um, unter Einsatz der CashCard, einen Kartenmissbrauch zu begehen und den eingeräumten Kreditrahmen zu plündern.
Im März 2017 wollte meine Mandantin einen 0 % Ratenkredit zur Finanzierung eines Sofas bei einem großen Möbelhaus in Berlin, in der Pankstraße, in Anspruch nehmen. Im Rahmen des von dem Möbelhaus vermittelten Ratenkreditvertrages mit der Commerz Finanz wurde meiner Mandantin neben dem gewünschten Ratenkredit mit 0 % Verzinsung noch ein weiterer Kredit in Form eines Kreditrahmens mit einer so genannten CashCard und einer Verzinsung von effektiv 15,90 % untergeschoben. Dieser Rahmenkredit beläuft sich auf einen Kreditrahmen von 5.000,- € und wird durch den Einsatz der CashCard (Bankkarte mit PIN) in Anspruch genommen.
2. Verdeckter Rahmenkredit
Dass mit dem Ratenkreditvertrag auch gleichzeitig ein Rahmenkredit verbunden ist, wird für den Laien aufgrund der verdeckten Vertragsgestaltung nicht erkennbar. Auch der Mitarbeiter des Möbelhauses wies meine Mandantin hierauf nicht hin. Vielmehr bleib dies alles von ihr unentdeckt. Erst ein Jahr später, als der Ratenkredit zurückgezahlt war, wunderte sie sich darüber, dass die Consors Finanz – die den Vertrag von der Commerz Finanz übernommen hatte – weiterhin eine monatliche Rate einzog.
Im Rahmen der Vertretung stellte ich fest, dass die Consors Finanz – von meiner Mandantin unentdeckt – bereits seit Juni 2017 eine zweite Darlehensrate zur Rückzahlung des in Anspruch genommenen Kreditrahmens eingezogen hatte.
3. CashCard und PIN nie erhalten
Meine Mandantin hatte die CashCard und dazugehörige PIN jedoch niemals erhalten, sie wusste nicht einmal, dass sie diesen Rahmenkreditvertrag abgeschlossen hatte. Offensichtlich wurden CashCard und PIN von dem Mitarbeiter des Möbelhauses abgefangen und damit gezielt der Kreditrahmen geplündert. Tatsächlich wurde der volle Kreditrahmen innerhalb von wenigen Tagen vollständig und planvoll ausgeschöpft. Offensichtlich gelang das Abfangen der Karte auch mühelos, so ist die Adresse meiner Mandantin im Kreditvertrag vermerkt, der Versand der CashCard und der PIN, erfolgte unmittelbar im Anschluss an die Lieferung des finanzierten Sofas.