Crypto.com
Die Kryptohandelsplattform Crypto.com positioniert sich als führender Anbieter in Europa, besitzt jedoch keine Genehmigung der BaFin zur aktiven Marktteilnahme in Deutschland.
Nach BaFin-Ermittlungen kündigte Crypto.com 2023 an, sich vom deutschen Markt zurückzuziehen – ein Schritt, der laut einem Finanzen.net-Bericht vom März 2023 erfolgt ist.
Obwohl Crypto.com beziehungsweise die dahinter stehende Foris MT Malta Limited offiziell einen Rückzug ankündigte, richtete das Unternehmen sein Angebot klar auf den deutschen Markt. Aus diesem Grund habe ich Klage gegen die Foris MT Malta Limited sowie deren Geschäftsführer Mariana Dinkova, Rafael de Marco e Melo und Robert Ancilleri eingereicht.
Crypto.com und die Foris MT Malta Limited geraten immer wieder in Zusammenhang mit Fällen von Kryptowährungsbetrug. Die Betrugsmuster beginnen typischerweise mit gefälschten Werbeanzeigen, oft durch KI generierte Videos, in denen vermeintliche Prominente schnelle Gewinne durch Kryptowährungen versprechen. Mandanten werden über diese Werbung zum Kontakt motiviert und erhalten dann Anrufe vermeintlicher Anlageberater aus London oder Österreich, die zur Einzahlung eines ersten Betrags von 250 € auffordern. Nach Zahlung erhalten die Geschädigten Zugriff auf eine gefälschte Handelsplattform, auf der fiktive Gewinne angezeigt werden, um sie zu weiteren Investitionen zu bewegen.
In den bekannten Fällen wurde anschließend ein Konto bei Crypto.com eingerichtet, über das die Betrüger mittels Tools wie AnyDesk Zugang erhielten. Die Gelder flossen dann in der Regel über den Finanzdienstleister Openpayd Financial Services Malta Ltd. an Crypto.com und wurden auf sogenannte „Handelskonten“ transferiert, die sich später als betrügerische Plattformen herausstellten.
Ob Crypto.com an dem Betrug direkt beteiligt ist, ist für Schadensersatzansprüche aufgrund der fehlenden BaFin-Genehmigung nach § 32 KWG unerheblich, und der eigentliche Betrug wird in dem von mir geführten Verfahren keine Rolle spielen.